Samstag, 18. Februar 2017

[Pikieren] Unsere auserwählten Tomaten

Wir sind schnell... Lehrbücher, Experten und Gartenprofis würden vielleicht sagen - zu schnell.
Gerade mal dreizehn Tage ist es her, dass wir 21 Samen in die Erde steckten, um unsere ersten eigenen Tomaten zu ziehen.

Nach weiteren sechs Tagen waren die ersten Samen zu Sämlingen aufgegangen und haben ihre ersten Keimblätter gezeigt. Von da an ging es sehr schnell und pflugs waren von 21 Samen ganze 17 Stück aufgegangen.

Wir entdeckten im Laufe der vergangenen Woche, dass die Sämlinge langsam erste Laubblätter ausbildeten. Die Laubblätter sind die für die jeweilige Pflanze arttypischen Blätter, welche man von den Pflanzen gewohnt ist. Die Keimblätter des Sämlings sorgen in den ersten Wochen für die Photosynthese der Pflanze. 

Da "Mann" bereits sehr ungeduldig ist, wurde sich heute also bereits ans pikieren gemacht.

Wir haben unter den 17 zarten Pflänzchen erste Anzeichen von eventuellen späteren Problempflanzen ausgemacht. Dies betraf im Ganzen sieben Pflänzchen, welche entweder gespaltene, getrocknete oder gewellte Blätter aufwiesen... da wir eh nicht so viel Platz haben und dieses Jahr noch eine weitere Tomatensorte ausprobieren wollen, war es zwar schade um die Pflänzchen, aber eben auch notwendig sich die in unserem Auge stärksten und zuversichtlichsten Pflänzchen auszusuchen und den Rest zu entsorgen.

 

Zum Thema Pikieren hat sich "Mann" auch schon eine Weile bei verschiedenen "Gartenyoutubern" und diversen Fachliteraturen informiert, um auch ja alles richtig zu machen! Gerade in diesem für die Pflanze recht frühen Stadium der Entwicklung ist es besonders wichtig, dass die sehr zarten Jungpflanzen nicht beschädigt werden. Das betrifft vor allem die Wurzeln, Blätter und im Prinzip einfach die gesamte Pflanze! Es ist halt alles sehr klein und filigran...

Vor dem Pikieren haben wir die Pflänzchen noch etwas gewässert, damit sie in der neuen Erdumgebung noch von ihren feuchten Wurzeln profitieren. 

In der vergangenen Woche hat "Mann" beim großen Onlineversandhaus 30 (!!!) Tontöpfe plus Untersetzer in gleicher Anzahl bestellt und geliefert bekommen.

Das Pikieren:

Zuerst haben wir zehn Tontöpfe mit jeweils einem kleinen Stein für das Abflussloch versehen. Ein bisschen Drainage ist sicher nicht verkehrt, falls doch mal ein bisschen mehr Wasser da ist.

 
Tontöpfe mit Steinen

Im nächsten Schritt wurde einfach die Anzuchterde (fertig aus dem Baumarkt) in die Tontöpfe gefüllt und Löcher für die Sämlinge eingedrückt. Diese Löcher sollten recht tief sein, weil auch der Sämling bis knapp unter die Keimblätter eingepflanzt wird. Die Tomate ist nämlich in der Lage, an Ihrem Stängel ebenfalls Wurzeln zu bilden und nimmt das auch gerne an, um groß und kräftig und vor allem stabil zu wachsen.

 
Erde wird in die Töpfchen gefüllt

Danach beginnt das eigentliche pikieren. Hierfür verwendet ihr bitte einen Pinsel, leeren, sauberen Kugelschreiber oder direkt einen Pikierstab. Vorteil bei einem Pikierstab ist, dass ihr in der Regel eine dicke und dünne Spitze habt, womit ihr zum einen vorsichtig die Wurzel von der Erde lösen könnt (dünne Seite) und mit dem dicken Ende entsprechende Löcher in die vorbereitete Erde stechen könnt.

Besonders wichtig zu erwähnen:

Arbeitet vorsichtig an der jungen Pflanze aber lasst euch nicht zu viel Zeit. Die Wurzeln der Pflanze sind sehr empfindlich und trocknen an der Luft schnell aus. Achtet auch darauf, dass ihr die junge Pflanze möglichst nur an den Keimblättern berührt. Bei näherer Betrachtung des Stängels werdet ihr nämlich feststellen, dass sich dort bereits kleine Härchen gebildet haben, welche die Pflanze ebenfalls mit Nährstoffen versorgen, bzw. aus dessen die weiteren Wurzeln entstehen können.

 
Vorsichtig am Keimblatt anfassen und ins vorbereitete Loch hineinstellen...

Nach dem Einsetzen in das vorbereitete Pflanzloch wird die Erde vorsichtig an den Sämling angedrückt und das Ganze am Rand angegossen. Zum angießen verwenden wir eine Spritzpistole, damit die Sämlinge nicht überschwemmt werden.

 
Vorsichtiges angießen steht am Ende des Pikierens

Am Ende haben wir noch unser neues Anzuchtregal mit Plane aufgebaut und dort die Tomaten platziert. Die ganze Konstruktion steht nun in unserem Erker, in dem die Pflanzen nicht zu warm stehen. Sollte die Sonne zu sehr hineinschauen, so kann das Regal schnell in den hinteren Teil des Wohnzimmers geschoben werden.
Die jungen Tomatenpflanzen sollten nicht zu warm stehen und auch nicht zu viel Sonne abbekommen. Bei den noch jungen Tomaten besteht sonst die Gefahr dass sie vergeilen, sprich zu schnell nach oben schießen, wenig Laubblätter bilden und damit die Ernte geringer ausfallen kann.

 
Fertig sind die zehn pikierten Tomatenpflänzchen

Vorschau:

Ab März wollen wir dann mit dem nächsten Nachwuchs starten. Dafür setzen wir nochmals Tomaten, Gurken, Zucchini und Salat an. Auch Kräuter werden wir dieses Jahr wohl aus Saatgut ziehen. Es bleibt also auch die nächsten Wochen spannend und wir werden natürlich regelmäßig berichten.




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Vielen Dank für dein Kommentar. Wir überprüfen es auf Spam und schalten es dann frei! Wir danken für deinen Besuch und dein Interesse!